Kompetenz (Psychologie)

Kompetenz (Psychologie)

Psychologisch betrachtet definiert man Kompetenz als

die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“

F. E. Weinert[1]

D. H. Rost (1998; S. 830) spricht von drei Arten von Kompetenz:

  • der diagnostischen
  • der didaktisch-methodischen und
  • der intellektuellen.

Als diagnostische Kompetenz definiert F.-W. Schrader (in Detlef H. Rost; Handwörterbuch Pädagogische Psychologie, Weinheim 1998, S. 91f) die Fähigkeit, Personen zuverlässig zu beurteilen. Diese Fähigkeit sei damit Grundlage für die Genauigkeit diagnostischer Verfahren, die einmal bei Lehrern sowie bei Eltern jeweils in Erziehungssituationen von Bedeutung sind.

Notwendig für die effektive Förderung Jugendlicher durch Lehrer sei eine gute didaktisch-methodische Kompetenz für die Gestaltung des Unterrichts. Diese setze sich zusammen

  • aus Verständlichkeit und Klarheit des Ausdrucks
  • aus der Fähigkeit, Jugendliche zu motivieren
  • aus Einfallsreichtum
  • aus häufiger Durchführung von Gruppenarbeit usw.

(R. Tausch, in D. H. Rost, 1998, S. 541)

Im Vergleich von attraktiven und unattraktiven Kindern spielt die intellektuelle Kompetenz eine wichtige Rolle (D. H. Rost & Susanne Schilling, in D. H. Rost, Weinheim 1998, S. 33), die bei attraktiveren Kindern besser bewertet wird. Das habe z. B. mehr soziale und positive Interaktionen zur Folge.

Aktuelle, heuristische und epistemische Kompetenz

In der kognitiven Psychologie wird zwischen aktueller Kompetenz, heuristischer Kompetenz und epistemischer Kompetenz unterschieden. Die aktuelle Kompetenz ist die subjektive Einschätzung der eigenen Erkenntnis- und Handlungsmöglichkeiten. Sie ergibt sich nach Dietrich Dörner aus heuristischer Kompetenz und epistemischer Kompetenz, wobei erstere Problemlösefähigkeiten und letztere Fachexpertise meint.

Einzelnachweise

  1. F. E. Weinert (2001) Vergleichende Leistungsmessung in Schulen - eine umstrittene Selbstverständlichkeit in F. E. Weinert [Hrsg.], Leistungsmessung in Schulen. Weinheim und Basel: Beltz-Verlag

Weblinks


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