Hans Schick

Hans Schick

Hans Schick (* 22. April 1889 in Eitorf) war ein deutscher Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hans Schick (auch: Johannes Schick) hatte nach Abschluss der Volksschule in Holland nicht näher bekannte "humanistische und philosophisch-theologische Studien" betrieben[1] und wirkte als Angehöriger des Ordens der Kamillianer in der Jugendbildung und sozialen Arbeit. 1913 empfing er die Priesterweihe, seit 1918, zu dieser Zeit tätig für seinen Orden in Essen-Heidhausen, wirkte er zeitweise mit beim Kreuzbündnis, in dem er 1919 die Schriftleitung der Monatsschrift Johannisfeuer übernahm.[2] Von 1922 bis 1925 leitete er ein Kloster in Neuß. 1925 trat er aus dem Orden aus, bis 1932 blieb er jedoch katholischer Geistlicher im Kirchendienst. 1928 legte er als Externer mit 38 Jahren die Reifeprüfung am Staatlichen Gymnasium zu Neuß ab. Anschließend studierte er an der Universität Bonn Geschichte und wurde dort 1931 bei Max Braubach promoviert. Er war für kurze Zeit als Referendar und Lehrer tätig und legte 1932 die Staatsprüfung für das Höhere Lehramt ab.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten trat er 1933 der NSDAP und der SS bei.[3], nachdem er schon im Vorjahr aus dem Kirchendienst ausgetreten war. Ab April 1934 war er hauptamtlicher Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS. Er war "außerplanmäßiger Abteilungsleiter II 1", später "Leiter des Referats VII B5 (Wissenschaftliche Einzeluntersuchungen zu Inlandsproblemen)".[4] Von 1940 bis 1941 war er Assistent von Franz Six an der Auslandswissenschaftlichen Fakultät in Berlin. 1942 habilitierte er sich an der Universität Straßburg bei Günther Franz über „Das ältere Rosenkreuzertum, Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Freimaurerei“. 1943 wurde er Dozent für Politische Geistesgeschichte an der Auslandwissenschaftlichen Fakultät.[1] Seine Habilitationsschrift ist der nationalsozialistischen „Gegnerforschung“ zuzurechnen,[5], in diesem Fall gerichtet gegen die Freimaurer, und wurde 1946 in der SBZ auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[6]. Aufgrund ihrer breiten Quellengrundlage, mit der Schick die zuvor maßgeblich durch Georg Kloß erarbeitete Kenntnis echter und unechter rosenkreuzerischer Schriften des 17. Jahrhunderts beträchtlich erweitern konnte, ist sie gleichwohl bis heute von grundlegender Bedeutung geblieben.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er von 1945 bis 1948 interniert.[3] Anschließend arbeitete er als Referent beim Caritasverband des Bistums Köln.[3]

Schriften

  • Der Reichstag zu Regensburg im Zeitalter des Baseler Friedens 1792-1795, Dillingen a.D.: Schwäb. Verlagsdr., 1931
  • Das ältere Rosenkreuzertum. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte der Freimaurerei, Berlin: Nordland-Verlag., 1942

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Gideon Botsch: "Politische Wissenschaft" im Zweiten Weltkrieg: die "Deutschen Auslandswissenschaften" im Einsatz 1940-1945, Schöningh, Paderborn u.a. 2006, S. 266
  2. Franz Henrich: Die Bünde der katholischen Jugendbewegung: ihre Bedeutung für die liturgische und eucharistische Erneuerung, Kösel, München 1968, S. 140, S. 470
  3. a b c Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 533
  4. Joachim Lerchenmueller: Die Geschichtswissenschaft in den Planungen des Sicherheitsdienstes der SS, der SD-Historiker Hermann Löffler und seine Denkschrift „Entwicklung und Aufgaben der Geschichtswissenschaft in Deutschland, Bonn : Dietz, 2001, S. 32/33.
  5. Joachim Lerchenmüller: Die Reichsuniversität Straßburg: SD-Wissenschaftspolitik und Wissenschaftlerkarrieren vor und nach 1945, in: Karen Bayer, Frank Sparing, Wolfgang Woelk (Hrsg.) Universitäten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der frühen Nachkriegszeit, Steiner 2004. S.53-81, hier S. 55, S. 61
  6. Liste der auszusondernden Literatur.

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