Nonnenchor

Nonnenchor
Blick auf das Kloster Wienhausen; vorn der gotische Teil mit dem Nonnenchor

Der Nonnenchor ist ein abgegrenzter Raum in einem Frauenkloster. Er ist das Kernstück eines jeden Nonnenklosters. Hier versammeln sich die Ordensschwestern, um gemeinsam das Stundengebet zu feiern, zu singen und zu meditieren. Sowohl die Weihnachts- und Osterliturgie als auch die Festtage der Ordensheiligen und Altarpatrone werden hier begangen.

Der Raum war allein den Klosterschwestern zugänglich, ein Priester hatte nur ausnahmsweise Zutritt. Der Nonnenchor befindet sich häufig auf einer Empore im Westen oder im Querhausflügel einer Nonnenstiftskirche. Er kann aber auch im Osten, zuweilen auch im Mittelschiff der Kirche, liegen und ist durch Vorhänge, Schranken oder Gitter von den anderen Kirchenräumen abgeschirmt.

Frauen blieben hohe kirchliche Ämter verwehrt. Deshalb waren sie auch von der Messfeier am Hauptaltar ausgeschlossen. Bei dem Ordensgelübde, der Weihe, der Kommunion, der Beichte, bei Prozessionen und bei den Sterberiten waren die Nonnen daher auf die Betreuung durch den männlichen Klerus angewiesen. Angesichts dieser liturgischen Erfordernisse war die Architektur und Ausstattung von Nonnenchören komplex und vielfältig[1].

Quellen

Einzelbelege

  1. Das innere des Nonnenchores in Wienhausen

Literatur

  • Carola Jäggi: Frauenklöster im Spätmittelalter. Die Kirchen der Klarissen und Dominikanerinnen im 13. und 14. Jahrhundert (Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte, Bd. 34), Petersberg: Michael Imhof Verlag 2005, 391 Seiten, ISBN 978-3-86568-009-9.

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