Im Nordwesten von Sudamerika liegt eine der unwirtlichsten Gegenden der VJelt mit einer regenlosen Wuste an der Kuste und einem schroffen Bergmassiv im Landesinneren. Dessenungeachtet war dies die Heimat groser indianischer Kulturen. Die Landkarte (Seite 8), auf der zum Vergleich die heutigen Grenzen eingezeichnet sind, gibt Aufschlus uber die Volker, die im alten Kolumbien und Peru eine Blutezeit erlebten. In den sechs auf der Karte gelb schraffierten Gebieten Kolumbiens stellten die Indios uber viele Jahrhunderte hinweg Gegenstande aus Gold her. In all diesen Gebieten — mit einer Ausnahme - kam die Goldschmiedekunst um ca. 1600 zum Erliegen, nachdem die spanischen Konquistadoren bereits viele Stamme ausgerottet und deren Kulturen vernichtet hatten. Spanier und Europaer waren mit dem Ziel nach Sudamerika gezogen, El Dorado, "den Vergol­deten", zu finden, jenen sagenhaften Stammesfurst, der sich am See Guatavita angeblich ganz mit Goldstaub bedecken lies. Mit der Zeit verstand man unter "El Dorado" ein ganzes Konigreich voller marchenhafter Schatze, das alle vergeblich dort suchten, wo sich heute Kolumbien befindet.